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02.10.2023, 16:49:45 / Ausland

Armenien wirft Aserbaidschan Beschuss vor

Flüchtlinge aus Bergkarabach erreichen das armenische Dorf Korni
Flüchtlinge aus Bergkarabach erreichen das armenische Dorf Kornidzor (29.9.2023)

Jerewan. Armenien hat der aserbaidschanischen Armee vorgeworfen, an der Grenze zwischen den Kaukasusstaaten das Feuer auf ein armenisches Fahrzeug eröffnet zu haben. »Nach dem Beschuss durch die aserbaidschanischen Streitkräfte« gebe es »Opfer auf armenischer Seite«, teilte das Verteidigungsministerium in Jerewan am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Nähere Angaben zur Anzahl der Opfer machte das Ministerium zunächst nicht. Baku bestreitet die Vorwürfe.

Dem Ministerium zufolge ereignete sich der Vorfall nahe des Dorfes Kut in Osten des Landes. Demnach transportierte das Fahrzeug Lebensmittel für armenische Grenzsoldaten.

Aserbaidschan hatte am 19. September das vorwiegend von Armeniern bewohnte Bergkarabach angegriffen. Nach ihrer Kapitulation bereits einen Tag später mussten die proarmenischen Kräfte die Auflösung der international nicht anerkannten Republik Bergkarabach akzeptieren. Aserbaidschan vermeldete seitdem zahlreiche Inhaftierungen früherer proarmenischer Politiker und Beamter. Baku wirft ihnen unter anderem »Terrorismus« vor.

Inzwischen sind fast alle der vormals rund 120.000 armenischen Bewohner der Region aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen Aserbaidschans nach Armenien geflüchtet. Armenien wirft Aserbaidschan eine »ethnische Säuberung« vor. Aserbaidschan weist die Anschuldigungen nachdrücklich zurück und sicherte bleibewilligen Armeniern »Reintegration« zu.

Zuletzt waren Befürchtungen laut geworden, Aserbaidschan könne auch Armenien selbst angreifen. »Wir hören aus Baku sehr viel Aggressivität, Bedrohungen und Hassrede, nicht nur gegen Bergkarabach, sondern auch gegen die Republik Armenien«, sagte der armenische Botschafter in Deutschland, Viktor Yengibayran, vergangene Woche.

(AFP/jW)

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