Olympisches Komitee sperrt ehemaligen Funktionär Al-Sabah

Lausanne. Der einstige Spitzenfunktionär des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Scheich Ahmed Al-Fahad Al-Sabah, ist für drei Jahre gesperrt. Das entschied das IOC-Exekutivkomitee am Donnerstag auf einer Dringlichkeitssitzung. Das Führungsgremium folgte damit einer Empfehlung der IOC-Ethikkommission.
Demnach hat Ahmad Al-Fahad Al Sabah, seit Juni Verteidigungsminister und stellvertretender Ministerpräsident von Kuwait, sich bei der Wahl seines jüngeren Bruders Scheich Talal Fahad Al-Ahmed Al-Sabah zum Präsidenten des Asiatischen Olympischen Komitees (OCA) mit seiner Anwesenheit beim Wahlprozess eingemischt. Das IOC will die Wahl bis zum Abschluss einer umfassenden Prüfung der Umstände nicht anerkennen.
Ahmed Al-Fahd Al-Sabah war Anfang des Monats zur Unterstützung seines Bruders zur OCA-Generalversammlung nach Bangkok gereist. Die Ethikkommission hatte ihn zuvor gewarnt, die Reise könne als Einmischung in den Wahlprozess interpretiert werden. Talal Fahad Al-Ahmed Al Sabah setzte sich bei der Abstimmmung mit 24:20 Stimmen gegen seinen Landsmann Husain Al-Musallam, den Chef des Weltschwimmverbandes, durch.
Scheich Ahmed Al-Fahad Al-Sabah galt als entscheidender Unterstützer bei der Wahl von Thomas Bach zum IOC-Präsidenten 2013. Er war OCA-Präsident und Chef des Dachverbandes der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC). Ein Gericht in Genf hatte ihn im September 2021 wegen Urkundenfäschung zu einer 13monatigen Haftstrafe sowie 15 weiteren Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Berufungsverfahren ist noch anhängig. Die Ämter sowie seine Mitgliedschaft im IOC hatte er im Zuge der Ermittlungen ruhen lassen. (dpa/jW)
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