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11.04.2023, 18:09:00 / Ausland

Kämpfe zwischen Armenien und Aserbaidschan

Von Schrapnellmunition zerschossenes Auto in der armenischen Enk
Von Schrapnellmunition zerschossenes Auto in der armenischen Enklave Berg-Karabach (Talysch, 6.4.2016)

Baku. Zwischen den Truppen der Kaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan ist es nach übereinstimmenden Angaben zu Zusammenstößen mit Toten auf beiden Seiten gekommen. Die Regierungen in Jerewan und Baku machten sich am Dienstag gegenseitig für die Gefechte nahe der armenischen Enklave Bergkarabach verantwortlich. Das armenische Verteidigungsministerium erklärte, aserbaidschanische Truppen hätten das Feuer auf armenische Soldaten eröffnet, die mit Bauarbeiten beschäftigt gewesen seien. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium teilte wiederum mit, seine Truppen seien von armenischen Soldaten beschossen worden. Wie viele Soldaten getötet wurden, blieb in beiden Fällen offen.

Zu den Zusammenstößen kam es demnach in der Nähe des sogenannten Latschin-Korridors. Dies ist die einzige Straßenverbindung zwischen Armenien und Bergkarabach. Im Dezember hatten die Spannungen bereits zugenommen, als Aserbaidschaner diese Strecke blockierten. Die Demonstranten hatten angegeben, Klimaschutzaktivisten zu sein. Armenien sah dagegen die aserbaidschanische Regierung als Drahtzieher. Diese wiederum bezeichnete die Forderungen der Demonstranten als gerechtfertigt, da Armenier in dem Gebiet illegal Bergbau betrieben. Davor war es zuletzt im September zu Gefechten mit zahlreichen Toten gekommen.

Das überwiegend von Armeniern bewohnte Bergkarabach gehört nach internationaler Auffassung zu Aserbaidschan, von dem es sich aber losgesagt hat. Der Konflikt mündete mehrfach in kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken. Sowohl Russland als auch die USA hatten versucht zwischen beiden Ländern zu vermitteln. Russland ist mit Armenien durch einen gegenseitigen Selbstverteidigungspakt verbündet, bemüht sich aber auch um gute Beziehungen zu der Regierung in Baku. (Reuters/jW)

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