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Online Extra
30.06.2022, 19:48:36 / Ausland

Oberstes Gericht: Biden darf Migrationsregel aus Trump-Zeit beenden

Folgen einer mörderischen Migrationspolitik. Trauer um Tote Asyl
Folgen einer mörderischen Migrationspolitik. Trauer um Tote Asylsuchende in San Antonio, Texas

Washington. Das Oberste Gericht der USA hat die Migrationspolitik von Präsident Joe Biden gestärkt. Der Supreme Court hat am Donnerstag entschieden, dass Bidens Regierung eine Migrationsregelung aus der Amtszeit seines Vorgängers Donald Trump ordnungsgemäß beendet hat. Konkret geht es um eine Regelung, die sich »Remain in Mexico« (auf Deutsch: Bleibe in Mexiko) nennt. Biden hatte das Programm kurz nach seinem Amtsantritt im Januar abgeschafft. Untere Gerichte ordneten allerdings die Wiedereinführung an.

Die USA hatten die Regelung 2019 unter dem damaligen Präsidenten Trump eingeführt. Demnach müssen Asylsuchende, die über die Südgrenze in die USA einreisen wollen, für die Dauer ihrer Verfahren in Mexiko bleiben. Das heißt, zahlreiche Schutzsuchende müssen viele Monate in mexikanischen Grenzstädten ausharren. Das Gericht entschied nun mit einer Mehrheit von fünf zu vier Stimmen, dass Bidens Regierung befugt war, das Programm aufzuheben.

Ein tödlicher Vorfall Anfang der Woche im US-Bundesstaat Texas löste international Entsetzen aus und rückte die Migrationspolitik an der Südgrenze der USA in den Fokus. Am Montag wurde dort in der Nähe der Grenze zu Mexiko ein abgestellter Lkw mit eingeschlossenen Migranten entdeckt. Darin fanden die Behörden auch Dutzende Tote. In dem Lkw-Anhänger, der in glühender Hitze stand, gab es laut Feuerwehr offenbar weder eine funktionierende Klimaanlage noch Wasser. Bis Mittwoch wurden 53 Todesopfer gemeldet. Die Opfer waren mutmaßlich in die USA geschleust worden. (dpa/jW)