IS-Anführer in türkischer Besatzungszone gefangen genommen

Dscharablus. US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ein führendes Mitglied der Dschihadistenorganisation »Islamischer Staat« (IS) in Nordsyrien gefangen genommen. Nach Augenzeugenberichten waren Hubschrauber an dem frühmorgendlichen Einsatz am Donnerstag beteiligt. Laut Berichten von Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP wurden bei dem Einsatz in der Provinz Aleppo mehrere Schüsse abgefeuert. Der Einsatz erfolgte in einem Dorf bei Dscharablus. Diese Region gehört zum Besatzungsgebiet der türkischen Armee, unter deren Schutz sich dort im türkischen Söldnerdienst stehende dschihadistische Gruppierungen angesiedelt haben.
Der Festgenommene sei ein »erfahrener Bombenbauer« und gehöre zu den führenden Köpfen des syrischen IS-Zweigs, erklärte ein Vertreter der US-geführten »Anti-IS-Koalition«. Die Koalition teilte offiziell nicht mit, auf wen der Einsatz zielte. Aber eine Vertreterin der Koalition sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Festgenommene sei Hani Ahmed Al-Kurdi, ein ehemaliger IS-Anführer aus Rakka.
Ein vorangegangener Einsatz von Spezialkräften im Februar hatte den Tod des IS-Anführers Abu Ibrahim Al-Haschimi Al-Kuraischi zur Folge, der eine Bombe zündete, um seiner Festnahme zu entgehen. Dieser lebte ebenso wie der im Herbst 2019 bei einer gemeinsamen Operation von US-Truppen und Spezialeinheiten der arabisch-kurdischen Syrisch-Demokratischen Kräfte getötete langjährige IS-Anführer und selbsternannte Kalif Abu Bakr Al-Baghdadi in einem unter türkischer Kontrolle stehenden Gebiet in der Provinz Idlib in Nordwestsyrien. (AFP/jW)
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