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25.03.2022, 19:07:45 / Ausland

Russischer Generalstab: Konzentration auf Donbass

Russische Truppen auf der Autobahn Mariupol-Donezk am Donnerstag
Russische Truppen auf der Autobahn Mariupol-Donezk am Donnerstag

Moskau. Nach einem Monat Krieg gegen die Ukraine hat der russische Generalstab ein positives Fazit gezogen. »Im Großen und Ganzen sind die grundlegenden Aufgaben der ersten Etappe der Operation erfüllt«, sagte der Vizechef des russischen Generalstabs, Sergej Rudskoj, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. »Das Kampfpotenzial der ukrainischen Streitkräfte wurde erheblich reduziert, das ermöglicht es, ich betonte das noch einmal, die Hauptanstrengungen auf das Erreichen des Hauptziels zu richten – die Befreiung des Donbass.« Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Angriff am 24. Februar unter anderem mit der Begründung angeordnet, den als unabhängig anerkannten »Volksrepubliken« Donezk und Lugansk beizustehen. Als weitere Ziele des Angriffs benannte Moskau einen neutralen Status der Ukraine, die »Entmilitarisierung« und »Entnazifizierung« des Landes sowie die Anerkennung der seit 2014 zu Russland gehörenden Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch.

Wie viele Operationsphasen vorgesehen sind, sagte Rudskoj nicht. Die »militärische Sonderoperation«, wie Russland den Krieg nennt, werde fortgesetzt, bis die von Oberbefehlshaber Putin festgelegten Aufgaben vollständig erfüllt seien. »Ursprünglich hatten wir nicht geplant, (die großen Städte) zu erstürmen, um Zerstörungen zu verhindern und Verluste unter Soldaten und Zivilisten zu minimieren«, sagte Rudskoj. Dies sei aber nicht mehr ausgeschlossen. Inzwischen seien 93 Prozent des Gebiets Lugansk und 54 Prozent des Gebiets Donezk nicht mehr unter ukrainischer Kontrolle, sagte Rudskoj. Die ukrainischen Streitkräfte hätten gut ein Viertel ihrer zunächst knapp 60.000 Soldaten in der Gegend verloren. Der Kampf um Mariupol gehe weiter, sagte Rudskoj. Er hob auch hervor, dass in den vergangenen sieben Tagen kein Söldner mehr in die Ukraine gekommen sei, die Zahl dieser Kräfte sinke. (dpa/jW)

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