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05.01.2022, 18:34:01 / Ausland
Antirassismus

England: Black-Lives-Matter-Demonstranten freigesprochen

Vom Vorwurf der Sachbeschädigung freigesprochen: Jake Skuse, Sag
Vom Vorwurf der Sachbeschädigung freigesprochen: Jake Skuse, Sage Willoughby, Milo Ponsford und Rhian Graham (Bristol, 05.01.2022)

Bristol. Nach dem Sturz einer Sklavenhalterstatue in Bristol im Rahmen der Anti-Rassismus-Proteste im Sommer 2020 sind vier Demonstranten vor Gericht freigesprochen worden. Die drei Männer und eine Frau im Alter von 22 bis 33 Jahren wurden vom Vorwurf der kriminellen Sachbeschädigung entlastet, wie der Bristol Crown Court am Mittwoch zum Abschluss eines rund zweiwöchigen Prozesses verkündete.

Während eines Black-Lives-Matter-Protests hatten die Demonstranten am 7. Juni 2020 die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston (1636-1721) umgekippt und ins nahe gelegene Hafenbecken geworfen. Zwar waren etliche Demonstrantinnen und Demonstranten an dem Sturz der Statue beteiligt, allerdings nur vier vor Gericht gelandet. Ein Video hatte gezeigt, wie sie ein Seil an der Statue befestigten.

Die Angeklagten bestritten vor Gericht nicht ihre Rolle bei dem Geschehen, hielten ihre Handlungen jedoch nicht für kriminell. Statt dessen argumentierten sie, die Statue selbst sei ein Fall von Hasskriminalität. Ihre Verteidiger führten an, Tausende hätten sich bereits zuvor in Petitionen für die Entfernung der 1895 errichteten Statue ausgesprochen und forderten das Gericht auf, »sich auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen«. (dpa/jW)

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