Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Gegründet 1947 Freitag, 19. April 2024, Nr. 92
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Jetzt zwei Wochen gratis testen. Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Aus: Ausgabe vom 09.12.2021, Seite 1 / Ausland

Auch London und Canberra nicht bei Olympia in China

Sydney. Nach den USA und ­Australien hat auch Großbritannien einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in China verkündet. Kein Minister seiner Regierung werde zu diesem Anlass nach Beijing reisen, sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Londoner Unterhaus. Die USA hatten diesen Schritt am Montag verkündet. Johnson verwies wie die USA auf das »Vorgehen« der chinesischen Behörden gegen die Minderheit der Uiguren. Einen sportlichen Boykott der Spiele schloss er hingegen aus. Ähnlich hatte sich am Mittwoch auch ­Australien positioniert. China kritisierte zunächst Canberras Ankündigung. Es interessiere niemanden, ob australische Diplomaten zu den Spielen nach Beijing reisten, sagte der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin. Er warf Australien »politisches Getue« und »egoistische Spielchen« vor. (AFP/jW)

  • Leserbrief von Jochen Seemann aus Rostock (14. Dezember 2021 um 11:09 Uhr)
    Nun haben die wesentlichen »Schutzmächte«, die sich in bewundernswerter Weise schon immer für die Rechte von Minderheiten in den eigenen Ländern eingesetzt haben bzw., wo das in grauer Vorzeit noch nicht geschehen konnte, längst korrigiert worden ist, ein starkes und unmißverstänliches Zeichen an die Machthaber in China gesendet. Das, was dort mit den Afrikanischstämmigen, den »indianischen« Urbevölkerungen, den Aborigines, den Maoris, den Zugewanderten aus den ehemaligen Kolonien ... gemacht wird, verlangte eben dieses, und so ist es ergangen! Keine Besuche von offiziellen Regierungsvertretern zur Olympiade. Doch hier ist mir wohl eine Verwechslung unterlaufen, es geht ja hier um die Angehörigen der muslimischen Minderheit in eben diesem China. Und dass die »Wertegemeinschaft« der muslimischen Welt besonders zugetan ist, kann man ja in Nordafrika, Nah- und Mittelost in der gesamten wertebasierten Bandbreite von z. B. Saudi-Arabien bis Libyen besichtigen. Im normalen Leben nennt man so ein Verhalten verlogen, in der Politik dagegen interessengeleitet.

Mehr aus: Ausland