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Aus: Ausgabe vom 04.10.2021, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Der Weg zum Frieden

Die rechte Regierung Kolumbiens unter der Präsidentschaft Álvaro Uribes verfolgte mit enger Unterstützung der USA zwischen 2002 und 2010 eine gegen die Guerilla und soziale Bewegungen gerichtete Strategie militärischer Härte, die sie als »Politik der demokratischen Sicherheit« bezeichnete. Insbesondere durch verstärkte Angriffe aus der Luft konnte die Kontrolle der Guerilla »Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee« (FARC-EP) über weite Teile des Landes zurückgedrängt werden.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung machten die FARC-EP Juan Manuel Santos, der ab 2006 der Regierung Uribes als Verteidigungsminister gedient hatte, nach seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2010 ein Gesprächsangebot für eine Verhandlungslösung des bewaffneten internen Konflikts. Im März 2011 fanden erste geheime Sondierungsgespräche statt. Mit der Einstellung von Entführungen zur Erpressung von Lösegeld und der Freilassung von sich in Gewalt der FARC-EP befindlichen Angehörigen der bewaffneten staatlichen Organe, wurden entscheidende Bedingungen der kolumbianischen Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen erfüllt.

Im August 2012 machte Santos’ Vorgänger Uribe die Geheimverhandlungen mit der Guerilla öffentlich. Dieser Versuch der Gefährdung einer Verhandlungslösung des Konfliktes in einer frühen, sensiblen Phase brachte die beiden Parteien aber nicht von ihren Friedensbemühungen ab, und wenig später gingen Santos und die FARC-EP in die Öffentlichkeit und gaben die Aufnahme von Friedensverhandlungen bekannt. Nach einem ersten Zusammenkommen der Verhandlungsdelegationen der FARC-EP und der kolumbianischen Regierung auf dem Boden des Garantielandes Norwegen begannen im November 2012 in Kubas Hauptstadt Havanna offiziell die Friedensverhandlungen. (ek)

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