»Lockdown«-Strategie gesucht

Am Dienstag begann im Saarland der bundesweit erste Ausstieg aus dem Shutdown im Landesmaßstab. Theater, Kinos und Fitnessstudios sollen wieder öffnen, Restaurants und Cafés in ihren Außenbereichen wieder Gäste bedienen dürfen – nach vorheriger Reservierung, Registrierung und Vorlage eines negativen Coronatestergebnisses. Nach dem »Saarland-Modell« sollen sich wieder bis zu zehn Menschen gleichzeitig draußen treffen dürfen, sollten alle zuvor negativ auf das Coronavirus getestet worden sein. Gleichzeitig begann am Dienstag die zweite Stufe der Impfkampagne in der Bundesrepublik: Trotz zunächst geringer Lieferumfänge konnte in einigen Hausarztpraxen mit Coronaimpfungen begonnen werden.
Nach einer bundesweit einheitlichen Strategie zur Bekämpfung der Coronapandemie sucht man auch weit über ein Jahr nach dem Auftreten der ersten SARS-CoV-2-Fälle in Deutschland noch immer vergeblich. Während im Saarland trotz der bundesweit ansteigenden Infektionszahlen das öffentliche Leben wieder in Gang gesetzt werden soll, wird andernorts weiter über einen neuen »Lockdown« diskutiert: CDU-Chef Armin Laschet spricht sich für erneute Einschränkungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens aus und plädierte am Montag für einen mehrwöchigen »Brückenlockdown«. Dieser solle die Zeit bis zu einer flächendeckenden Impfung von bis zu 40 Prozent der Bevölkerung mit stärkeren Einschränkungen des öffentlichen Lebens überbrücken, erläuterte Laschet am Dienstag. Man müsse in »diesem letzten Stück der Pandemie« noch einmal herunterfahren.
Wie dünn das Eis ist, auf dem die staatliche Pandemiebekämpfung manövriert, zeigte sich am Dienstag in Berlin: Wegen »ausbleibender Nachlieferung von Impfstoff« mussten am Nachmittag zwei von sechs Impfzentren für den Rest des Tages geschlossen werden, teilte die Berliner Gesundheitsverwaltung mit. Abgesagte Impftermine sollen in den nächsten drei Tagen nachgeholt werden können. (dpa/AFP/jW)
Wer fürchtet sich eigentlich vor wem?
Polizei vor Kiezkneipen- oder Waldschützern, Instagram vor linken Bloggern, Geheimdienste vor Antifaschisten? Oder eher andersherum? Die Tageszeitung junge Welt entlarvt jeden Tag die herrschenden Verhältnisse, benennt Profiteure und Unterlegene, macht Ursachen und Zusammenhänge verständlich.
Unverbindlich und kostenlos lässt sich die junge Welt drei Wochen lang (im europäischen Ausland zwei Wochen) probelesen. Abbestellen nicht nötig, das Probeabo endet automatisch.
Mehr aus: Inland
-
Scheuer heimlich unterwegs
vom 07.04.2021 -
Auf den Spuren von Strauß
vom 07.04.2021 -
Des Pudels Kern
vom 07.04.2021 -
Plattform als Preistreiber
vom 07.04.2021 -
Investitionen verschlafen
vom 07.04.2021 -
»Die Bevölkerung holte sich das Gelände zurück«
vom 07.04.2021