Konzerne reagieren auf US-Sanktionen gegen Nord Stream 2

Mannheim. Der Industriedienstleister Bilfinger hat sich offenbar aus dem Pipeline-Projekt Nord Stream 2 zurückgezogen. Wie Bild unter Verweis auf Briefe des Mannheimer Unternehmens am Dienstag berichtete, seien sämtliche Kooperationen und Verträge mit Nord Stream 2 gekündigt worden. Anfragen der dpa zum Bericht kommentierte das Unternehmen bislang nicht. Ende 2017 hatte Bilfinger den Zuschlag für Leit- und Sicherheitssysteme zum Betrieb der Pipeline zwischen Russland und Deutschland erhalten. Das Auftragsvolumen lag bei mehr als 15 Millionen Euro.
Anders als Bilfinger hat der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper trotz der drohenden Strafen angekündigt, das Projekt weiterzuverfolgen: »Wir stehen zu Nord Stream 2 und sind nicht von Sanktionen betroffen«, teilte ein Unternehmenssprecher am Dienstag mit. Uniper sei nach wie vor überzeugt, »dass die Pipeline zu Ende gebaut wird«. Das Unternehmen ist mit 950 Millionen Euro an der Finanzierung der Gasleitung beteiligt.
Am Dienstag bestrafte die scheidende US-Regierung erstmals ein Unternehmen wegen der Beteiligung am Bau von Nord Stream 2. Betroffen sei die russische Firma KVT-RUS, teilte das US-Außenministerium am Dienstag mit. (dpa/jW)
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