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Aus: Ausgabe vom 17.08.2020, Seite 16 / Sport
Leichtathletik

Der Rekord und die Poesie

Monaco. Beim ersten großen Leichtathletikmeeting nach der Coronapause gab es am Freitag abend in Monaco einen Fabelweltrekord über 5.000 Meter. »Es war eine große mentale Herausforderung«, sagte Joshua Cheptegei (Uganda) nach seinem einsamen Sturmlauf vor 5.000 Zuschauern. Mit einem Temposchnitt von 23,8 Kilometern pro Stunde brach der 23jährige, der sich in Uganda vorbereitet hatte – sonst trainiert er vor allem in den Niederlanden –, nicht irgendeinen Weltrekord. Anderthalb Jahrzehnte stand er in Stein gemeißelt. 2004 hatte der Äthiopier Kenenisa Bekele die Bestmarke seines noch größeren äthiopischen Landsmannes Haile Gebrselassie (12:39,36) auf 12:37,35 verbessert - niemand war seitdem näher als fünf Sekunden an diese Marke herangekommen. Cheptegei brauchte nun 12:35,36 Minuten. »Sein Laufstil ist Poesie«, sagt Trainingspartner und Marathonsuperstar Eliud Kipchoge. Spitzenleistungen zeigten in Monaco auch der norwegische Teenager Jakob Ingebrigtsen, der über 1.500 Meter in 3:28,68 Minuten den Europarekord Mo Farahs (3:28,81) brach. Stabhochsprungweltrekordler Armand Duplantis machte mit 6,00 Metern dort weiter, wo er vor dem Break aufgehört hatte. (sid/jW)