Mexiko: Weiter hohe Mord- und Femizidzahlen

Mexiko-Stadt. Die ohnehin hohen Zahlen der Morde und Femizide in Mexiko sind in der ersten Hälfte 2020 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres noch einmal gestiegen. Im Jahr 2019 hatte es nach offizieller Statistik 97,6 Mordopfer pro Tag in dem nordamerikanischen Land gegeben. Nach Zahlen, die Mexikos Sicherheitsminister Alfonso Durazo am Montag vorstellte, waren es von Januar bis Juni dieses Jahres 17.982 Mordopfer – 98,8 pro Tag. Darunter waren 489 Frauen, die Opfer von sogenannten Femiziden – also wegen ihres Geschlechts umgebracht – wurden. In der ersten Hälfte des Vorjahres hatte diese Zahl bei 448 gelegen – ein Anstieg um rund 9,2 Prozent. Die Ziffern der Morde und Femizide im ersten Halbjahr 2019 waren bereits höher als die von 2018.
In Mexiko mit einer Bevölkerung von rund 130 Millionen Menschen ist die Gewaltkriminalität seit Jahren sehr ausgeprägt. Die meisten Gewaltverbrechen gehen auf das Konto von Kartellen und Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Oft haben die Gangster Verbindungen zu örtlichen Einsatzkräften. Die meisten Verbrechen werden nie aufgeklärt, geschweige denn geahndet. Mehr als 7. 000 Menschen gelten als vermisst, der Großteil von ihnen verschwand seit 2006, als der damalige Präsident Felipe Calderón den Drogenbanden den Krieg erklärte. (dpa/jW)
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Leserbriefe zu diesem Artikel:
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