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12.02.2020, 19:22:17 / Inland

CDU: Merz will Parteichef werden

Vor 20 Jahren das Traumpaar des Neoliberalismus: Angela Merkel u
Vor 20 Jahren das Traumpaar des Neoliberalismus: Angela Merkel und Friedrich Merz, damals Chef der Bundestagsfraktion von CDU und CSU, nach Merkels Wahl zur CDU-Vorsitzenden (Essen, 10.4.2000)

Berlin. Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz will CDU-Vorsitzender werden. Der 64jährige werde sich um den Parteivorsitz bewerben, erfuhr dpa in Berlin am Mittwoch aus seinem engsten Umfeld. Merz sei entschlossen, zu kandidieren, wisse die Parteibasis hinter sich und fühle sich durch aktuelle Umfragen ermutigt, hieß es.

Offen blieb zunächst, ob Merz sich damit auch um die Kanzlerkandidatur bewirbt. Zwei Tage nach der Rückzugsankündigung von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich damit der erste Kandidat aus der Deckung gewagt. Merz hatte sich bereits im Herbst 2018 um den Parteivorsitz beworben, war auf dem Parteitag im Dezember 2018 Kramp-Karrenbauer aber knapp unterlegen.

Zugleich wurde betont, Merz sei offen für eine Mitgliederbefragung, aber nicht für einen bindenden Mitgliederentscheid. Aus CDU-Kreisen hieß es nach der Ankündigung, in der Partei erwarte man eine einvernehmliche Lösung der Personalfragen und ein Team, das für die nächste Bundestagswahl antrete, nicht Einzelkandidaten. In der Union hieß es, das Vorgehen von Merz sei auch mit der CSU nicht abgestimmt. Als mögliche weitere Bewerber für Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur gelten Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Spahn erklärte am Mittwoch, er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, das habe er immer gesagt. Laschet hat sich bisher offiziell nicht zu seinen Plänen geäußert. CSU-Chef Markus Söder hatte zuletzt erklärt, er wolle in Bayern bleiben.

Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Montag ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur erklärt. Zudem hatte sie angekündigt, sich nicht wieder um den Parteivorsitz zu bewerben. Der Kanzlerkandidat soll nach ihren Vorstellungen auch den CDU-Vorsitz übernehmen. Die scheidende Parteichefin will bereits in der kommenden Woche Gespräche mit Interessenten für ihre Nachfolge und die Kanzlerkandidatur führen. (dpa/jW)

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Klaus P. Jaworek, Büchenbach: Frauen »out« 1. Das »katholische Zölibat« bleibt weiter »mega-in«, sagt Papst Franziskus! 2. Katholische Frauen haben in der katholischen Kirche weiterhin nichts zu melden, dort sind katholische Frauen leider »ou...