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Online Extra
30.01.2020, 19:48:01 / Ausland

UN-Flüchtlingshilfswerk stellt Arbeit in libyschem Sammelzentrum ein

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Tripolis. Wegen der gefährlichen Lage im Libyen stellt das Flüchtlingshilfswerk UNHCR seine Arbeit in einem Sammel- und Transitzentrum in der Hauptstadt Tripolis ein. Weil in unmittelbarer Nähe Militärübungen abgehalten würden, gebe es keine andere Wahl, teilte das UNHCR am Donnerstag mit. »Wir befürchten, dass das gesamte Gebiet ein militärisches Ziel werden könnte.« Dadurch würden Flüchtlinge und andere Zivilisten gefährdet.

Demnach sollen mehrere Hundert Menschen an andere Orte gebracht werden. Das Zentrum war ursprünglich für Migranten errichtet worden, die aus Libyen herausgebracht werden sollen. Allerdings waren dort im vergangenen Jahr auch Hunderte Flüchtlinge untergekommen, die wegen Gewalt und Chaos andere Lager verlassen hatten. Laut UNHCR wurden dort seit Juli 900 Menschen aufgenommen. Die Einrichtung sei deswegen überfüllt und könne nicht länger als Transitzentrum dienen.

Im Juli waren bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager nahe Tripolis mehr als 50 Menschen getötet und rund 130 verletzt worden. In Libyen kämpfen die mithilfe der UNO installierte »Einheitsregierung« von Fajis al-Sarradsch und der Truppen des Generals Chalifa Haftar um die Macht. Haftar hatte im vergangenen Jahr eine Offensive auf Tripolis begonnen. Libyen ist zu einem wichtigen Transitland für Flüchtlinge geworden, die nach Europa wollen. (dpa/jW)

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