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Aus: Ausgabe vom 30.01.2020, Seite 16 / Sport
Fußball

Trainer des Jahres

Düsseldorf. Am Dienstag noch als Düsseldorfs »Trainer des Jahres« geehrt, am Mittwoch gefeuert: So endete die lange Ära des Fußballehrers Friedhelm Funkel. »Meine Trainerkarriere ist beendet«, erklärte der 66jährige am Mittwoch. »Ich hätte das gern am Ende meiner Vertragslaufzeit verkündet.« Erst Ende Dezember hatte sich die Klubführung mit Funkel für den Fall des Klassenerhalts auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Nach der Winterpause sei »die Leistungskurve nach oben« gegangen, sagte Funkel am Mittwoch noch. Seine Verdienste waren zuvor vom Sportvorstand anerkannt worden: »Er hat den Klub vor dem Abstieg in die dritte Liga gerettet und ihn bis in die Bundesliga geführt. Zudem hat er mit seiner ruhigen und authentischen Art für eine menschliche und ehrliche Kultur gesorgt, die im und um den Verein zu spüren war.« Ob diese Kultur nach dem Rauswurf des unglamourösen Arbeiters, der bei mehreren Klubs in mehr als 500 Bundesligapartien an der Seitenlinie stand, zu bewahren sein wird, bleibt abzuwarten. Die Verpflichtung des fünfmaligen DDR-Nationalspieler Uwe Rösler als Nachfolger spricht eher dafür. Der Altenburger, dessen Spielerkarriere bei Lok Leipzig begann und bei Manchester City (1994–1998) und dem 1. FC Kaiserslautern (1998–1999) ihre Höhepunkte hatte, war bisher Coach u. a. bei Leeds United und in Malmö, hat keine Bundesligaerfahrung, aber den Segen des Vorgängers. »Ich habe ihn als unermüdlichen Kämpfer erlebt, der ein guter Spieler war und auch im Trainerberuf schon Fuß gefasst hat«, so Funkel am Mittwoch. »Er übernimmt eine hundertprozentig intakte Mannschaft.« (sid/jW)

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