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Aus: Ausgabe vom 07.01.2017, Seite 10 / Feuilleton

Gedicht zeigen. Winter 1 & 2

Von Wiglaf Droste

Nach Süden zieht’s mich kalamarisch ...

Die Bäume haben keine Blätter mehr,

sie haben nur noch Blattern

Die Menschheit tut sich ähnlich schwer

und züchtet Rattennattern

*

Sie sperrt sich in sich selber ein,

späht ängstlich durch das Gatter

Misstrauisch will ich niemals sein

ich glaub, ich mach die Flatter

*

Nach Süden zieht’s mich kalamarisch

zu Hacksschen Dardanellen

Selbst bis Havanna, Kuba, fahr isch

ans Meer zu Wind und Wellen

*

Und ihr? – Zählt mürrisch Geld und döst.

Lest, Vollidioten, Henscheid!

Wer einen Menschen nur erlöst

erlöst der nicht die Menschheit?

Radeln im hübsch Kalten

Mit Long Johns und dicken Socken,
kann den Radler gar nichts schocken
Warm beschalt und wohlbemützt,
gut gewappnet und geschützt,
voll im Hoch Unbilly Kid,
(das nimmt er auf dem Velo mit),
singt ein Lied und sagt: Lass gehn
Heißa, ist der Winter schön !

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