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Aus: Ausgabe vom 14.11.2016, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

Historische Studien

In der Zeitschrift für historische Studien, Arbeit, Bewegung, Geschichte, schreibt Gregor Kritidis über den bedeutenden marxistischen Rechtswissenschaftler Wolfgang Abendroth und dessen »Auseinandersetzung mit dem NS-Regime«. Abendroth hatte 1933 in der in Basel erscheinenden Studentenzeitschrift Linke Front konstatiert: »Die Weltwirtschaftskrise hat die Klassengegensätze derart verschärft und die imperialistischen Gegensätze derart vertieft, dass der Rahmen der während der relativen Stabilisierung des Kapitalismus geschaffenen völkerrechtlichen und arbeitsrechtlichen Normen zersprengt wurde.« Weitere Beiträge gibt es von Wiktor Marzec über »Die Revolution 1905 bis 1907 im Königreich Polen« und Stefan Schütte, der das indische Kastensystem am Beispiel der Wäscher von Banaras charakterisiert. Gunther Lange fasst die Entwicklung der Dienstleistungsgewerkschaft von der Gründung vor 15 Jahren bis heute zusammen. Rainer Holze berichtet von einem Kolloquium, das den Überfall des faschistischen Deutschlands auf die Sowjetunion vor 75 Jahren behandelte. Zahlreiche Besprechungen von Büchern, die die Erforschung der Arbeiterklasse zum Gegenstand haben, komplettieren das Heft. (jW)

Arbeit, Bewegung, Geschichte, Zeitschrift für historische Studien, Heft 3/2016, 226 S., 14 Euro, Bezug: Metropol Verlag, Ansbacher Str. 70, 10777 Berlin, E-Mail: veitl@metropol-verlag.de

Big Business Crime

Der mysteriöse Geheimagent Werner Mauss wird in der Zeitschrift Big Business Crime porträtiert. Wolf Wetzel benennt die Felder dubioser Betätigung, auf denen Mauss, alias Richard Nelson, alias Claus Möllner, für Geheimdienste und Großkonzerne agierte. Nicht zuletzt mit illegalen Waffendeals im Zuge der Barschel-Affäre wird Mauss in Verbindung gebracht. In einem Interview erläutert der Abgeordnete im EU-Parlament, Fabio De Masi (Die Linke), dass die Hälfte der Europäischen Union niedrige Steuersätze für Konzerne erhebt. Gerd Bed­szent legt in einem ausführlichen Beitrag die Interessen von Finanz­investoren an der Förderung der Braunkohle­industrie dar. Burkhard Ilschner beleuchtet die schwer durchschaubaren Investitionen in Häfen, in denen private und öffentliche Interessen einen Filz bilden. (jW)

Big Business Crime, Heft 4/2016, 52 S., sechs Euro, Bezug: Business Crime Control (BCC), Postfach 1575, 63465 Maintal, E-Mail: hi-waltemate@web.de

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