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Aus: Ausgabe vom 13.11.2014, Seite 14 / Leserbriefe

Marktradikale Meinungsmache

Zu jW vom 8./9. November: »Lokführerstreik früher zu Ende«

Auf der ersten Seite der jW bringt Ihr die Meldung »Lokführerstreik früher zu Ende«. Darin heißt es: »Die GDL [...] will neben den Lokführern vor allem auch das übrige [!] Zugpersonal in Verhandlungen vertreten [...].« Diesen Unsinn habe ich heute schon mal in derselben dpa-Meldung in meiner Lokalzeitung gelesen. Grundsätzlich kann eine Gewerkschaft nur für ihre Mitglieder verhandeln. Und wie dort die Mehrheitsverhältnisse sind, war am 7. November auf den Nachdenkseiten zu lesen (...). Und eben diese Mehrheiten machen klar, wieso die Bahn so auf diesen Punkt pocht.

Wenn Ihr Informationen von dpa übernehmt, wäre es durchaus angebracht, marktradikale Meinungsmache rauszufiltern. Denn die Unterstellung, der GDL ginge es nicht um Tarifverhandlungen, sondern um die Vertretung des »gesamten«  Zugpersonals, ist Bestandteil der medialen Kampagne zur Schwächung des Streikrechts.

Jürgen Falkenstein, Schulung und Beratung von Betriebsräten, Göppingen