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Aus: Ausgabe vom 08.11.2014, Seite 14 / Leserbriefe

Politische Wende

Zu jW vom 03. November: »Gauck stellt Vertrauensfrage«
Als Bundespräsident hat Joachim Gauck im »Tagesgeschäft« parteipolitische Neutralität walten zu lassen. Klug und geboten wäre es gewesen. Immerhin haben die mündigen Wähler in Thüringen entschieden, dass sie die »politische Wende« wollen. Warum lässt Gauck dem einzigen Wahlgewinner nicht die Chance auszuloten, was unter »Rot-Rot-Grün« möglich ist? 25 Jahre einseitige CDU-Landespolitik haben dieses Wahlergebnis geradezu provoziert. Eine Noch-CDU-Ministerpräsidentin, die unfähig und unwillig ist, aus ihren Fehlern zu lernen: Was soll uns mündigen Bürgern das wieder sagen?
Der einzige wirkliche Wahlgewinner Bodo Ramelow sollte zumindest alle Möglichkeiten ausloten, dass es in Thüringen zur "politischen Wende" kommen kann, die der Wähler eindeutig gewollt hat. SPD und Grüne werden ohnehin bei den nächsten Wahlen abgestraft, wenn sie jetzt diese einmalige Chance versemmeln. Christlich war das Verhalten von Gauck keineswegs. Natürlich ist die Demokratie nicht in Gefahr, wenn Bodo Ramelow in Erfurt zum ersten Ministerpräsidenten der Linken gewählt wird. Ist die Zeit nach 25 Jahren ostdeutscher Demokratie nicht endlich reif dafür?
Klaus Jürgen Lewin, Bremen