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Aus: Ausgabe vom 13.12.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Kriegshilfe aus Israel

Gemäß einer militärischen Vereinbarung mit Jordanien von April 2013 darf Israel zwei Luftkorridore nutzen, um mit Überwachungsdrohnen nach Syrien zu fliegen. Bisher hatte Israel – völkerrechtswidrig – südlibanesischen Luftraum genutzt, um Syrien zu überwachen und Angriffe auf militärische Stützpunkte des Nachbarlandes zu fliegen. Die Überflüge waren regelmäßig von der libanesischen Regierung und den UN-Truppen im Südlibanon notiert und an die Zentrale in New York gemeldet worden, wo man sich bei Israel beschwerte. Schließlich hatte US-Präsident Barack Obama den jordanischen König Abdullah – gegen die Zusicherung weiterer militärischer und finanzieller Unterstützung – aufgefordert, den Luftraum für Israel zu öffnen.

In der Region ist es schon lange kein Geheimnis mehr, daß die israelische Überwachungsarbeit auch den Operationen bewaffneter Aufständischer in Syrien dient. Israelischen Medienberichten zufolge sollen mindestens 600 Kämpfer allein in Krankenhäusern auf dem von Israel besetzten Golan behandelt worden sein. In Tadmur in der Provinz Homs haben die Regierungstruppen nach eigenen Angaben israelische Waffen beschlagnahmt. Nach Auskunft von Jim W. Dean von der Internetzeitung Veterans Today operieren israelische Geheimdienstagenten an »speziellen Übergängen« im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Experten des israelischen Geheimdienstes gehören demnach zu den international besetzten Teams der US-Allianz »Freunde Syriens«, die von »Operationsräumen« an den Grenzen Syriens aus bewaffnete Gruppen mit Aufklärungsdaten und logistisch unterstützen. Ein solcher Operationsraum soll sich auch auf dem von Israel annektierten Golan befinden.


(kl)

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