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Lügen über Transrapid

Bündnis bezweifelt Wirtschaftlichkeit

Das »Bündnis gegen den Transrapid« hat Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) vorgeworfen, mit falschen Angaben den Bau der Magnetschwebebahn durchsetzen zu wollen. Von der Bonner Politik und den am Transrapid beteiligten Unternehmen werde das Projekt für einen »falschen Fortschrittsglauben mißbraucht«, sagte der Koordinator des brandenburgischen Volksbegehrens gegen den Transrapid, Martin Schlegel, am Freitag in Potsdam.

Laut Schlegel steht schon die Wirtschaftlichkeit in Frage, da nach dem Jahr 2005 auch Alternativanbieter zulässig sind. »Denkbar ist selbst der Einstieg der dänischen oder tschechischen Staatsbahn auf dieser Strecke«, erklärte Schlegel. Allein dadurch geriete der Transrapid zum »Milliardengrab«. Auch das Argument der Export-Referenzstrecke gelte nicht. Hochindustrialisierte Länder setzten auf Radschienenwege und nicht auf eine Magnetbahn. Auch in der Bundesrepublik sollte die Politik daher den Begriff Fortschritt nicht allein an den Transrapid hängen. »Es wäre schon ein Fortschritt, in einer halben Stunde von Berlin nach Potsdam oder nach Hennigsdorf zu kommen.«

Bis zum 18. Februar haben die Initiatoren Zeit, 80 000 Unterschriften zusammenzubekommen. Laut Schlegel sind bundesweit 60 Prozent der Menschen gegen den Transrapid. Mit dem Volksbegehren will das Bündnis erreichen, daß die Potsdamer Landesregierung beauftragt wird, sich im Bundesrat für die Aufhebung der gesetzlichen Grundlagen für den Transrapid-Bau einzusetzen. Bei einer Volksinitiative gegen den Transrapid waren im Frühjahr in Brandenburg mehr als 27 000 Unterschriften gesammelt worden.

(jW/ddpADN)