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Aus: Ausgabe vom 24.08.2013, Seite 12 / Feuilleton

Berlin-Tourismus

In seinem im Frühjahr in der Edition Tiamat veröffentlichten Buch »Die elfte Plage« beschreibt der Journalist und Theaterkritiker Peter Laudenbach, wie Berlin-Touristen, Hipster und Ballermann-Absturztouristen Berlin zum Erlebnispark machen. Wie Kunst zur touristischen Vermarktung der Stadt beiträgt (»Subkultur als weicher Standortfaktor«), wie das Mahnmal für die ermordeten Juden für gute Laune bei den Gästen sorgt und wie Touristen Teile der Stadt fast unbewohnbar machen. Im Durchschnitt halten sich jeden Tag 500000 Berlin-Touristen in der Stadt auf – auf jeden Siebten der 3,5 Millionen Berliner kommt ein Tourist. Jeden Monat kommen 340 Hotelbetten zum vorhandenen Angebot hinzu.

Am Sonntag abend, um 20 Uhr, liest der Autor in der »Vierten Welt«, im ersten Stock des Zentrums Kreuzberg in der Adalbertstr. 96. Anschließend diskutiert er es mit dem früheren Spex-Chefredaktuer und heutigen Musikkurateur des HAU, Christoph Gurk, und der Schauspielerin Judith van der Werff. Und wie kommen die Touristen da hin? Treppe zum Café Kotti hinauf, auf der Galerie nach rechts, am Wettbüro vorbei, über die Adalbertstr., nach ca. 100 Metern das letzte Ladenlokal. (jW)

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