Gegründet 1947 Dienstag, 17. Juni 2025, Nr. 137
Die junge Welt wird von 3011 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 19.03.2012, Seite 12 / Feuilleton

»Zynische Architektur«

Der Architekt Hans Kollhoff sieht in einigen zeitgenössischen Bauwerken das Ergebnis einer – hätten Sie’s gewußt? – wachsenden Profitorientierung. »Wir dürfen nicht auf schnellen Profit aus sein, sondern auf ideelle und physische Bewährung, die sich letztlich an der Überlieferung mißt«, sagte der 65jährige Professor der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich der Welt am Sonntag. Sonst entstünden mitunter »zynische Projekte«. Bitte was? Wenn etwa »ein Haus wie eine löchrige Socke daherkommt, mitten in der Stadt, oder wenn die EZB-Türme in Frankfurt, die ja unsere Währung symbolisieren sollen, wie ein besoffenes Paar die denkmalgeschützte Markthalle zertrampeln, dann nenne ich das zynisch». Schön sei ein Haus, wenn es Rücksicht auf die Umgebung nehme und zur Eigenart eines Viertels beitrage.

(dapd/jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Feuilleton

                                                                   junge Welt stärken: 1.000 Abos jetzt!