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Aus: Ausgabe vom 19.03.2012, Seite 12 / Feuilleton

»Zynische Architektur«

Der Architekt Hans Kollhoff sieht in einigen zeitgenössischen Bauwerken das Ergebnis einer – hätten Sie’s gewußt? – wachsenden Profitorientierung. »Wir dürfen nicht auf schnellen Profit aus sein, sondern auf ideelle und physische Bewährung, die sich letztlich an der Überlieferung mißt«, sagte der 65jährige Professor der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich der Welt am Sonntag. Sonst entstünden mitunter »zynische Projekte«. Bitte was? Wenn etwa »ein Haus wie eine löchrige Socke daherkommt, mitten in der Stadt, oder wenn die EZB-Türme in Frankfurt, die ja unsere Währung symbolisieren sollen, wie ein besoffenes Paar die denkmalgeschützte Markthalle zertrampeln, dann nenne ich das zynisch». Schön sei ein Haus, wenn es Rücksicht auf die Umgebung nehme und zur Eigenart eines Viertels beitrage.

(dapd/jW)

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