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Aus: Ausgabe vom 07.01.2012, Seite 13 / Feuilleton

Zowies Vater

David Bowie galt lange Zeit als der Popmusiker, der die Stile wechselte wie andere die Hemden. Sich alle zwei, drei Jahre neuerfinden – das hält frisch und fasziniert die Musikpresse. Folk, Rock, New Wave, Blues Rock, Reggae – ja, immer rein damit, let’s dance. In den späten Neunzigern flirtete das »wunderbare Monster« (FAZ) mit Drum & Bass und trainierte komischen Hardrock mit der Band Tin Machine, und hernach war er nur noch Legende. »Mir ist alles recht, was ordentlich Chaos stiftet«, erzählte er zum Ausgang des letzten Jahrtaudends der Zeit und behauptete Anfang dieses Jahrtausends gegenüber dem Spiegel, »der Zustand, mit dem ich mich hauptsächlich beschäftige, ist der des totalen Elends«. Schön ist der Name, den er 1971 seinem Sohn gab: Zowie. Der nennt sich jetzt aber Duncan Jones und macht Kinofilme. Der Vater begreift sich nicht gerade superoriginell als Buddhist möchte am liebsten »200 oder 300 Jahre alt werden«. Am Sonntag wird er erstmal 65. (jW)

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