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Aus: Ausgabe vom 30.06.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Und so beginnt der Widerstand

Stellungnahme von Mark Servotka, Generalsekretär der Gewerkschaft für Staatsangestellte PCS, erschienen im Morning Star am 28. Juni 2011.

PCS-Mitglieder streiken am Donnerstag, um Jobs, Löhne und die Renten zu verteidigen. Der Angriff, dem sie sich ausgesetzt sehen, ist beispiellos und klar ideologisch motiviert. Schockierenderweise ist dies nur ein sehr kleiner Bestandteil des 80 Milliarden schweren Kürzungsprogrammes dieser Koalitionsregierung.

Wir rechnen damit, daß in den nächsten vier Jahren 110000 Jobs in staatlichen Behörden verschwinden werden. Vielen Abteilungen drohen Budgetkürzungen von bis zu 40 Prozent.

Es darf nicht vergessen werden, daß zu der aktuellen Jobvernichtung noch die 78000 seit 2004 von der damaligen New-Labour-Regierung gestrichenen Stellen hinzukommen. Damals erklärte Finanzminister Gordon Brown, angefeuert von Parlamentariern seiner eigenen Partei, daß er 100000 Stellen streichen wolle.


(…)

Begleitet werden die Kürzungen von einer massiven Propagandakampagne der Mainstreammedien. (…) Sie zielt darauf ab, die Gewerkschaftsmitglieder von ihren Führungen zu spalten. Aber sie spielen ein noch gefährlicheres Spiel, indem sie versuchen, den öffentlichen gegen den privaten Sektor auszuspielen.

Es ist kein Geheimnis, daß die Beschäftigten im privaten Sektor grauenhafte Angriffe auf ihre Renten hinnehmen mußten. Daraus kann aber nicht gefolgert werden, daß öffentliche Angestellten nun dasselbe erleiden müssen. (…)

In Wahrheit sind die Aktionäre und Manager der Großkonzerne für die miserablen Zustände der privaten Rentenfonds verantwortlich. Doch diese Leute haben selber keine Probleme mit ihrer Altersversicherung. Ein beliebiger Direktor eines börsennotierten Unternehmens bekommt 3.4 Millionen Pfund Rente im Jahr. (...)

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