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Aus: Ausgabe vom 04.05.2011, Seite 15 / Antifaschismus

Erneut Razzia in der Dresdner »Praxis«

Dresden. Das linksalternative Wohnprojekt »Praxis« in Dresden ist am Dienstag morgen von Polizeibeamten durchsucht worden. Vorwurf sei die Bildung einer kriminellen Vereinigung, sagte eine Sprecherin des sächsischen Landeskriminalamtes (LKA). Die »Praxis« wurde am 19. Februar, als Tausende Antifaschisten einen rechten Aufmarsch in Dresden blockierten, von Neonazis angegriffen. Die Polizei sah zu.

Nicht Rechte, sondern Antifaschisten in Sachsen waren bereits Mitte April Ziel einer Großrazzia in Sachsen. Zur neuerlichen Durchsuchung erklärte die Dresdner Landtagsabgeordnete der Linkspartei Julia Bonk: »Das Vorgehen der Polizei war in leider inzwischen fast schon üblicher Weise brutal: Einwohnerinnen und Einwohner des Wohnprojektes wurden pauschal mit Kabelbindern ruhiggestellt, sogar Maschinenpistolen wurden als Drohkulisse mitgeführt«. In dem Haus wohnen auch Familien mit Kindern. Die »Praxis« brauche Unterstützung und keine Razzien vor Sonnenaufgang, so Bonk. (dapd/jW)

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