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Aus: Ausgabe vom 17.07.2010, Seite 6 / Ausland

27 Tote nach Anschlag auf Moschee

Teheran. Zwei Bombenexplosionen vor einer Moschee im Südosten Irans haben am Donnerstag abend mindestens 27 Menschen in den Tod gerissen. 270 weitere wurden verletzt, wie der iranische Gesundheitsminister Marsieh Wahid Dastagerdi am Freitag der halbamtlichen Nachrichtenagentur ISNA sagte. Zu dem Doppelanschlag in Sahedan in der Provinz Sistan-Belutschistan bekannte sich die sunnitische Rebellengruppe Dschundallah, die sich als Vorkämpferin für mehr Rechte der sunnitischen Minderheit im Iran betrachtet. In einem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben erklärte die Gruppe, sie habe bei dem Anschlag mehr als 100 Angehörige der iranischen Revolutionsgarden getötet, um Rache für die Hinrichtung ihres Anführers zu nehmen.

Abdulmalik Rigi war im Juni wegen Beteiligung an früheren Anschlägen hingerichtet worden. Der erste Sprengsatz verursachte nach Angaben der Behörden kaum Schäden, doch als zahlreiche Menschen zu der Unglücksstelle eilten, explodierte eine zweite Bombe. Ein General der Revolutionsgarden, Hossein Salami, erklärte am Freitag in Teheran, die Opfer seien »von Söldnern der USA und Großbritanniens« getötet worden.

US-Außenministerin Hillary Clinton verurteilte den Doppelanschlag und forderte, die Verantwortlichen müßten zur Rechenschaft gezogen werden.

(apn/jW)

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