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Aus: Ausgabe vom 19.11.2009, Seite 12 / Feuilleton

Aspekte von Nekrophilie

In der jW-Ladengalerie geht es heute, 19 Uhr, um das Buch »Die beerdigte Nation – ›Gefallenen‹-Gedenken von 1813 bis heute«. Die Autoren Arndt Beck und Markus Euskirchen berichten anhand von Bildern über die Geschichte der Berliner Friedhöfe Columbiadamm und Lilienthalstraße, machen Anmerkungen zur Neuen Wache und zum Bundeswehrehrenmal. Aspekte faschistischer Nekrophilie werden aus psychoanalytischer Sicht beleuchtet, Aspekte faschistischer Symbolik aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Nach Nachrufen aus der nationalsozialistischen Tageszeitung Der Angriff wird eine exemplarische Beerdigungszeremonie »rekonstruiert«. Dabei wird auch der »SA-Totenmarsch« angespielt, ein Frühwerk des Nationalsozialisten Lotar Olias, der später nicht nur Freddy Quinns häßlichen Anti-68er-Schlager »Wir« verfaßte, sondern auch den Gassenhauer »So ein Tag, so wunderschön wie heute …« (jW)

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