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Aus: Ausgabe vom 08.10.2008, Seite 12 / Feuilleton

Ohne Obama

Künstlernamen gibt es nicht nur in der brasilianischen Fußballnationalmannschaft. Bei den Kommunalwahlen in Brasilien sind gleich mehrere Kandidaten unter dem Namen des dort beliebten schwarzen US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama angetreten.

Nirgendwo schaffte jedoch einer von ihnen den Einzug in ein Rathaus, wie die oberste Wahlbehörde am Montag mitteilte. Der Bewerber für die Gemeindevertretung von Belford Roxo in Rio de Janeiro, »Claudio Henrique Barack Obama«, stimmte demnach nicht einmal selbst für sich – er erhielt keine einzige Stimme. Chancenlos waren auch die sechs »Bin Ladens« sowie die zwei nach dem französischen Ausnahmefußballer benannten »Zidanes«. Vergleichsweise am besten schnitt ein »Weihnachtsmann« ab, der in Fortaleza, der Hauptstadt des Bundesstaats Ceará, antrat. Die für ihn abgegebenen 222 Stimmen reichten allerdings ebenfalls nicht für einen Sitz im Stadtrat. Als vergeblich erwies sich auch die Kandidatur der mit 103 Jahren ältesten Bewerberin namens »Mama« in Feira de Satana im Bundesstaat Bahia. Dagegen verdankt der 73jährige Jair Vieira seinem hohen Alter die Wahl zum Bürgermeister von Dom Cavalcanti im Bundesstaat Minas Gerais. Auf ihn entfielen genau so viele Stimmen – 1919 – wie auf den bisherigen Amtsinhaber. Gemäß den brasilianischen Wahlregeln ist bei einer solchen Pattsituation der Ältere der beiden Kandidaten der Sieger. Das Nachsehen hat der 42jährige Euzébio Sobrinho. (AFP/jW)

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