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Aus: Ausgabe vom 09.04.2008, Seite 16 / Sport

Olympia: Feuer und Flamme

Peking. Der Fackellauf zu den Sommerspielen ist nach dem »Chaos von London« (Times) und dem »Fiasko von Paris« (Figaro) mit einigem Aufwand verbunden. Heute wird das Feuer durch San Francisco getragen. »Ein beispielloses Sicherheitsnetz« hat die örtliche Polizei nach eigenen Angaben geknüpft. An den 14 weiteren Stationen bis zur Rückkehr der Flamme nach China Anfang Mai sollen keine Abstriche gemacht werden.

»Wir akzeptieren keine Gewalt«, erklärte IOC-Präsident Jacques Rogge am Dienstag in Peking. »Ein Symbol, das für Frieden und Einheit steht, ist angegriffen worden.« Daran, daß »die Flamme ein olympisches und nicht ein chinesisches Symbol ist«, erinnerte IOC-Vize Thomas Bach. Einen »Mißbrauch des Fackellaufes« beklagte Sergej Bubka, Athletenvertreter in der IOC-Exekutive: »Es tut weh, die Bilder zu sehen.«

Ex-IOC-Vize Kevan Gosper aus Australien versicherte, man werde sich dem Druck der »professionellen Demonstranten« nicht beugen. Es sei klar gewesen, daß London, Paris und San Francisco »die gefährdetsten Stationen« seien, fügte das Mitglied der IOC-Koordinierungskommission für Peking an.

Am Freitag trägt Diego Maradona die Fackel als erster durch Buenos Aires. Wenn die Spiele am 8. August in Peking mit ihr eröffnet werden, marschiert die BRD nicht wie sonst unter »G« für »Germany« ein. Für die Reihenfolge sind die chinesischen Bezeichnungen maßgebend. Der Name für Deutschland ist »De Guo« (Land der Tugend). Auch die USA betreten das Olympiastadion früher als üblich. Der chinesische Name für sie ist Mei Guo (Schönes Land), also: »M«. (sid/jW)

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