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Aus: Ausgabe vom 29.02.2008, Seite 12 / Feuilleton

Zum Hundertsten

In den 90ern gab es in Ostberlin ein paar schönste Orte der Welt. Die Tilsiter Lichtspiele gehörten dazu. Ein Kino mit Kneipe, die meist voller war. Im Kino standen hinter knarzenden Sesselreihen Gartentische mit Aschenbechern. Man konnte sich hier ungestört zu Bergman, Pasolini usw. vollaufen lassen. Filmkunst und proletarisch bleiben. Als die Lichtspiele 1908 in der Tilsiter Str. (seit 1969 Richard-Sorge-Str.) eröffneten, waren die laufenden Bilder vom Jahrmarkt gerade erst Altbauparterre häuslich geworden. Überall in der Stadt. Das Foto ist von 1938. Annonciert sind die Filme »Schüsse in Kabine 7« und »Großalarm«. Als 1961 die Straße runter das Kino Kosmos (1001 Plätze) aufmachte, wurden die Lichtspiele (66 Plätze) dichtgemacht. Wiedereröffnung war 1994. Seit 2000 ist Kinobesuchern das Rauchen verboten, seit Januar Mitarbeitern. Trinker dürfen noch. Vielleicht der beste Ort für beste Filme. (xre)

heute, 20 Uhr, Tilsiter Lichtspiele, Berlin-Friedrichshain: »Overtüre zur Hundertjahrfeier« – Filme, Literatur und Musik mit Bert Papenfuß, Alexander Scheer, Toni Montana am blauen Meer u.a.

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