Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 29.02.2008, Seite 13 / Feuilleton

Feininger-Bild

Der Neuen Nationalgalerie droht möglicherweise ein Skandal um Raubkunst. Wie das RBB-Politmagazin Klartext am Mittwoch mitteilte, hängt in dem Museum ein Gemälde, das einst der jüdischen Familie Daus aus Berlin gehörte, die es 1933 auf Druck zusammen mit anderen Bildern und Möbeln billig verkaufen mußte, um ihre Flucht nach Palästina finanzieren zu können. Es handelt sich um das Gemälde »Kirche von Niedergrunstedt« (1919) von Lyonel Feininger, das 1949 vom Land erworben wurde. Deutschland hat sich im Rahmen internationaler Vereinbarungen verpflichtet, öffentliche Sammlungen auf Kunstwerke zu überprüfen, die verfolgungsbedingt während des Nazizeit verlorengingen. Erst 2006 hatte das Land Berlin ein auf 1913/14 datiertes Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner mit dem Titel »Berliner Straßenszene« an die Erbin einer vom Naziregime verfolgten jüdischen Familie zurückgegeben. Hierbei war von interessierter konservativer Seite in Frage gestellt worden, ob dieses Bild, das zu einem der wichtigsten Werke des deutschen Expressionismus zählt, zur Nazizeit tatsächlich zwangsverkauft wurde. (ddp/jW)

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