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Aus: Ausgabe vom 23.02.2008, Seite 4 / Inland

Tarifgespräche über Baumindestlohn

Dresden. Die Tarifparteien im Bauhauptgewerbe haben am Freitag mit Verhandlungen über eine Anhebung des Mindestlohns in Ostdeutschland begonnen. Die Gewerkschaft IG BAU fordert eine Erhöhung um acht Prozent auf 9,72 Euro für Hilfs- und 10,58 Euro für Fachkräfte.

Die Sprecherin des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Ilona Klein, wies die Forderung zum Auftakt der Gespräche in Dresden als nicht akzeptabel zurück. Eine Anhebung des Mindestlohns bedeute Arbeitsplatzabbau. Zunächst wolle man mit der Gewerkschaft über die Durchsetzung und Kontrolle der bereits vereinbarten Mindestlöhne reden. Diese würden auf vielfältigste Weise umgangen, etwa durch den Einsatz ausländischer Subunternehmer. So gebe es Fälle, in denen auf deutschen Baustellen nur ein Stundenlohn von 1,48 Euro gezahlt werde, sagte Klein. Peter Schulze von der IG BAU in Sachsen-Anhalt und Thüringen warnte dagegen im Sender MDR Info vor einem Fachkräftemangel im Osten. Immer mehr qualifizierte Arbeiter wanderten auf besser bezahlte Stellen in Westdeutschland ab.


(AP/jW)