Leserbrief zum Artikel Rechtschreibung: Stern und Unterstrich
vom 29.03.2021:
Schwere Sprache
Liebe Leute, beginnt doch mal mit Denken, bevor Ihr plappert und Menschenrechte sprachlich, geschrieben und ausgesprochen perfektioniert. Menschenrechte, aufgeschrieben, deklariert, beklagt, beweint, gefordert, erkämpft, blutig niedergeschlagen, sind älter als Euer Buchstabenkampf. Nicht nach dem Buchstaben, nach dem Geist, gesundem Geist, menschlich nach der Menschen Recht handeln, denken und tun, darauf kommt es an. Wenn ein Wort dabei nicht ganz korrekt ist, das ist verzeihlich, denn wir wissen, was wie gemeint ist. Korrekt bei jedem Begriff müssen wir sein, wenn wir auf dem Schlachtfeld der Politik stehen.
Friedrich II. wird der Spruch nachgesagt: Jeder solle nach seiner Fasson selig werden. Fast philosophisch, in Menschliches übersetzt, nichts Menschliches ist uns fremd oder sollte uns fremd sein, meinten auch unser Friedrich und Karl. Mit oder ohne Stern, Strich, sprachliche Verrenkungen sind keinem verboten, aber es ist geboten, Menschen zu achten, als Mensch zu leben und erst einmal das Menschsein zu begreifen. Geschlechter, Hautfarben sind nicht wesentlich für das Menschsein. Änderungen in Sprache, Schrift, Dialekt usw., in der Rolle der Frau, des Mannes usw., das sind historische Entwicklungen (Engels lesen) und nicht irgendwelche Einfälle profilierungssüchtiger Modernisierer. Wenn ich in die »Mohrenapotheke« gehe, bin ich kein Rassist, wie Marx keiner war, als er den Begriff »N…« verwandte.