Leserbrief zum Artikel Kommentar: Zenit überschritten
vom 25.03.2021:
Dem Kriegshetzer in den Arm fallen
Die NATO sei »die stärkste Allianz in der Geschichte«? Das ist das Pfeifen des Knaben im nächtlichen Wald. Wo ist sie denn, die Allianz? Afghanistan möchte der Westen als westlichen Brückenkopf gegen Russland, China, Iran, Pakistan unbedingt halten, typischerweise bemüht sich darum ein demokratischer Präsident nun im Gegensatz zu allen Aussagen und ersten Schritten seines Vorgängers verstärkt, und den »verbündeten« Satelliten bleibt nichts als zuzustimmen. In Syrien bestimmen heute die »Mächte des Astana-Formats« Iran, Russland und die Türkei, auch wenn sich die US-Streitkräfte völkerrechtswidrig im Nordosten und Osten des Landes festgesetzt haben, mehr über die Zukunft des Landes als alle Allianzmitglieder zusammen. In Transkaukasien, im Konflikt um Bergkarabach (»Arzach«), kam die NATO nicht zum Zuge, während ihr schwieriges Mitglied Türkei sich ganz einseitig einmischte (und so auf armenischer Seite die Position des eigentlich prowestlichen Premiers Paschinjan untergrub, so dass er Russland um Hilfe in letzter Not bitten musste). Ein Desaster.
Es fehlt ihnen außenpolitisch auch jegliches »Nixonsche« taktische Geschick. In den siebziger Jahren erreichte Washington mit und nach der »Pingpong-Diplomatie«, dass sich die UdSSR ernsthaft mit einer »gelben Gefahr im Fernen Osten« beschäftigen musste, vgl. z. B. den Bau der Baikal-Amur-Magistrale«, was als Teil des »Totrüstens« des Gegners offensichtlich recht wirksam war. In der Hybris der neunziger Jahre wurden dagegen alle Versuche Moskaus, mit dem Westen als Gleicher mit Gleichen zu »Terms« zu kommen, höhnisch ausgeschlagen. Gegen den nunmehr erklärten Hauptfeind der US-Weltherrschaft, die Volksrepublik, kam es zu keinem Bündnis.
Heute kann der Westen zu Lande auf der euroasiatischen Landmasse gegen das Bündnis zwischen Beijing und Moskau nur mit der »Quad«-Allianz mit der chauvinistisch-kommunalistischen BJP-Regierung Indiens punkten, die aber intern auf den Widerstand der Bauernmassen, der indischen Muslime, der Linken und aufgeklärter bürgerlicher Kräfte stößt. Auf die Kampfkraft der indischen Armee muss sich das negativ auswirken. Das ist nicht gerade viel für den nächsten Weltkrieg.
Hätte der Westen nicht allen Grund, sich aus unhaltbaren Vorposten in Afghanistan, Irak und Syrien zurückzuziehen? Aber für solche Entscheidungen braucht es in Washington wohl erst wieder eine republikanische Regierung – die US-Republikaner beenden gewöhnlich die Kriege, die die Demokraten »zum Schutz von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten« begonnen haben – so war es jedenfalls bei den Kriegen in Korea und Vietnam. In Afghanistan hat Trump das nicht zuwege gebracht. (Hätte er es, hätte er wohl die Wahl gewonnen.)
Es wird nun darauf ankommen, dem Kriegshetzer Biden in den Arm zu fallen und jegliche Illusionen über den »netten alten Joe« rigoros zu beseitigen! Innerhalb des Bündnisses aber ist das so gut wie aussichtslos. Gerade »Westlinken« auch in der Partei Die Linke muss man das immer wieder deutlich sagen.
Es fehlt ihnen außenpolitisch auch jegliches »Nixonsche« taktische Geschick. In den siebziger Jahren erreichte Washington mit und nach der »Pingpong-Diplomatie«, dass sich die UdSSR ernsthaft mit einer »gelben Gefahr im Fernen Osten« beschäftigen musste, vgl. z. B. den Bau der Baikal-Amur-Magistrale«, was als Teil des »Totrüstens« des Gegners offensichtlich recht wirksam war. In der Hybris der neunziger Jahre wurden dagegen alle Versuche Moskaus, mit dem Westen als Gleicher mit Gleichen zu »Terms« zu kommen, höhnisch ausgeschlagen. Gegen den nunmehr erklärten Hauptfeind der US-Weltherrschaft, die Volksrepublik, kam es zu keinem Bündnis.
Heute kann der Westen zu Lande auf der euroasiatischen Landmasse gegen das Bündnis zwischen Beijing und Moskau nur mit der »Quad«-Allianz mit der chauvinistisch-kommunalistischen BJP-Regierung Indiens punkten, die aber intern auf den Widerstand der Bauernmassen, der indischen Muslime, der Linken und aufgeklärter bürgerlicher Kräfte stößt. Auf die Kampfkraft der indischen Armee muss sich das negativ auswirken. Das ist nicht gerade viel für den nächsten Weltkrieg.
Hätte der Westen nicht allen Grund, sich aus unhaltbaren Vorposten in Afghanistan, Irak und Syrien zurückzuziehen? Aber für solche Entscheidungen braucht es in Washington wohl erst wieder eine republikanische Regierung – die US-Republikaner beenden gewöhnlich die Kriege, die die Demokraten »zum Schutz von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten« begonnen haben – so war es jedenfalls bei den Kriegen in Korea und Vietnam. In Afghanistan hat Trump das nicht zuwege gebracht. (Hätte er es, hätte er wohl die Wahl gewonnen.)
Es wird nun darauf ankommen, dem Kriegshetzer Biden in den Arm zu fallen und jegliche Illusionen über den »netten alten Joe« rigoros zu beseitigen! Innerhalb des Bündnisses aber ist das so gut wie aussichtslos. Gerade »Westlinken« auch in der Partei Die Linke muss man das immer wieder deutlich sagen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 27.03.2021.