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Leserbrief zum Artikel Angriffe auf junge Welt: Wer hat Angst vor wem? vom 13.03.2021:

Wohldosierter Druck

Das System funktioniert ideologisch noch ganz gut, wirtschaftlich und organisatorisch nicht so. Da muss es schon die Zügel anziehen. Wo käme es hin, wenn jeder sagen dürfte, was er denkt? Der Markt muss etwas gelenkt werden. Natürlich nicht so offensichtlich, dass alle verstehen, wie das geht. Ob es um Rüstungsexporte, Betrugssoftware zur Dieselmotorsteuerung, Arbeitsschutz in Schlacht-, Landwirtschafts- oder Logistikbetrieben geht (Auswahl willkürlich und unvollständig): Das System steht immer bereit für die Profitinteressen. Wenn das (ideologische) Bild und die (sinnlich erfahrbare) Wirklichkeit immer mehr auseinanderlaufen, schwindet die Legitimität des Apparats. Und der Apparat muss fürchten, als Herrschafts-/Unterdrückungsapparat durchschaut zu werden. Zumal wenn ein Medium schreibt, was ist. Z. B. die jW. Wenn dieses Medium sich auch noch auf Menschenrecht, Völkerrecht und anderen Klimbim beruft, der vom System zwar nicht erklärtermaßen, aber faktisch abgeschafft wird, dann wird es dem Apparat gefährlich. Äußerer und innerer Druck werden erhöht. Diese Doppelstrategie ist wohlbekannt. Der Druck wird wohldosiert ausgeübt, die Falschen darf man nicht zu sehr belästigen. Welche das sind? Die, die dem Apparat nicht schaden. Vielleicht auch die, von denen der Apparat meint, dass sie ihm nicht schaden.
Heinrich Hopfmüller
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