junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Montag, 29. April 2024, Nr. 100
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Militarisierung: Absage an die Friedenspolitik vom 11.02.2021:

Ungemütliche Aussichten

Das große Ziel der EU, ein Regimewandel in Russland, sei mit wirtschaftlichem Druck allein sehr schwer zu erreichen, so Gabriel Felbermayr vom Weltwirtschaftsinstitut in Kiel im Deutschlandfunk. Welche armselige Politik gegen Russland hat die EU denn sonst noch zur Verfügung? Ja, für einen Regime-Change in Russland, das große Ziel der EU, braucht es wohl andere Daumenschrauben. Das Nawalny-Komplott hat bereits ausgedient. Und ein Pussy-Riot-Event wird sich wohl kaum wiederholen. Die EU bewältigt die Covidkrise miserabel. Auch in der Schweiz müssen die Menschen  noch unendlich auf Impfstoff warten. Serbien hat klug gehandelt, es verfügt über russischen und chinesischen Impfstoff und trägt damit dazu bei, dass die Wirtschaft wieder hochgefahren werden kann. Und die Menschen wieder freier atmen können. Die EU, mit Deutschland als potenter Wirtschaftsmacht und mit seiner so gerühmten geopolitischen »Mittellage«, zeigt sich je länger, je mehr außerstande, praktikable Lösungen für die in wirtschaftliche Not geratenen Betriebe anzubieten. Das ist nur eines der unzähligen Problemfelder, auf denen die EU und Deutschland mittendrin stecken. Kriege zur Ablenkung von innenpolitischen Desastern? Bleibt für Deutschland nur die militärische Option gegen Russland? Deutschland verspricht eine massive Aufrüstung, rekrutiert Jugendliche unter 18 Jahren, was gemäß der Kinderrechtskonvention der UNO verboten ist, verlängert die Auslandseinsätze, um die Seewege der Exportnation zu sichern – und ist auf dem Auge der Kriegsschuldfrage blind, zumindest was den ersten Weltkrieg betrifft. Keine guten Zeichen, sondern Zeichen, dass die Signale auf Konfrontation stehen. Allen scheint jedoch klar zu sein, dass Deutschland die Drehscheibe für militärische Einsätze darstellt. Ungemütlich.
Dr. Barbara Hug, Tobel/Schweiz
Veröffentlicht in der jungen Welt am 12.02.2021.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Das sinkende Schiff verlassen

    Vergleicht man die Entwicklung der Partei vom Erfurter Programm vor rund zehn Jahren bis heute, so kann man einen Prozess der programmatischen Anpassung an den äußersten rechten Flügel nicht übersehen...
    Ralph Petroff
  • Schlag auf Schlag

    Es geht Schlag auf Schlag. Erst hatte der sicherheitspolitische Sprecher der Linke-Fraktion im Bundestag die friedenspolitischen Grundsätze seiner Partei ver-Höhn-t, dann vergiftete sich der Parteivor...
    Hans Schoenefeldt
  • So wird's knapp im September

    Diese Linke braucht kein Mensch. Und (bei aller Skepsis dem »ARD-Deutschlandtrend' gegenüber) die nur noch sechs Prozent, die für Die Linke bei einer Bundestagswahl – wäre diese jetzt – prognostiziert...
    Heinz H. Bleidick
  • Sorgen um Die Linke

    Verehrte Sevim, verehrte Ulla, zwar unterschiedlich organisiert, stehen wir in dieser Frage ganz nahe an Eurer Seite. Wir blicken in so mancher Frage mit Sorge auf die Gesamtentwicklung der Partei Die...
    Wolfgang Kulas