Gegründet 1947 Sa. / So., 20. / 21. April 2024, Nr. 93
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Indiens Premier fordert Beendigung der Proteste vom 09.02.2021:

Gefährliches Spiel

Narendra Modi spielt ein für ihn riskantes Spiel. Die BJP steht für die (momentan unrealistischen) Träume der indischen Milliardäre, nicht nur die asiatische, sondern weltweit Führungsmacht zu werden. Man muss dazu wissen, dass bis zur industriellen Revolution China und Indien sich als weltweit führende Wirtschaftsmächte (meist lag aber China vorn) abgelöst hatten. Aber damit Indien die dafür notwendigen Muskeln entwickelt, benötigt es eine soziale Revolution, die man sich am besten beim nördlichen Nachbarn abschauen könnte. Die Hunderte von Millionen prekär Armen müssten in den Nationalstaat und in die Volkswirtschaft integriert werden. Indien bräuchte eine Bildungsrevolution, einen Übergang vom Patriarchat zum Matriarchat, einen Übergang zum ökologischen Wirtschaften usw., dann hätte man die für die Realisierung der Träume notwendigen Potentiale. Neben den Milliardären und den KMU ist wohl die Landbevölkerung (über 60 Prozent aller Inder) das Wahlpotential der BJP. Wenn man das verliert, ist die politische Macht perdu. Konflikte mit den Farmern braucht die BJP nicht! Man sollte sich in der Agrarpolitik sehr genau ansehen, was man macht!
Achim Lippmann, Shenzhen/China
Veröffentlicht in der jungen Welt am 09.02.2021.