Leserbrief zum Artikel Krieg im Mittleren Osten: Invasion mit Folgen
vom 01.08.2020:
Teile und herrsche
Der Irak war zwar unter Saddam Hussein kein demokratisches Land, jedoch im Mittleren Osten ein nicht von der Religion geprägtes, »verhältnismäßig modernes« Land – unbedingt, wenn man es mit der seitherigen Entwicklung vergleicht. Sein östlicher Nachbar, der Iran, war dagegen eine islamische Diktatur, wo die Scharia herrschte, und ein Erzfeind der USA. Weil das US-Militär nicht in der Lage gewesen war, selbst den Iran zu besetzen und vor allem ihm den Islam auszutreiben, hat es strategisch andere Pläne geschmiedet. Es rüstete den Irak gegen den Iran auf, mit dem Versprechen, die am Persischen Golf liegenden Ölfelder besetzen zu dürfen und dann damit die Rüstungskosten später zu tilgen. Der Iran als leichte Beute, das erwies sich später als eine getürkte US-Geheim- bzw. Fehlinformation. Natürlich, dieser Schachzug hätte den Iran wesentlich geschwächt, und der hätte damit niemals zur Regionalmacht aufsteigen könnte.
Acht Jahre lang, 1980 bis 1988, schlugen sich Iraker und Iraner gegenseitig die Köpfe ein, ohne UN-Resolution. Der Krieg endete nach hohen menschlichen und wirtschaftlichen Verlusten auf beiden Seiten ohne Sieger. Danach stand Saddam Hussein verschuldet da, ohne iranische Ölfelder. Die USA stellten die Rechnung für die verbrauchten Waffen, und Saddam konnte nicht zahlen. Da kam ihm die Idee, die kuwaitischen Ölfelder zu besetzen, weil die Iraker das Territorium Kuwait für ihre Provinz Basra halten. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Kuwait zur Provinz Basra gehört, einer Verwaltungseinheit innerhalb des Osmanischen Reiches. Die südliche Provinz Basra blieb Kolonie von Großbritannien bis 1961. Nach der Unabhängigkeit des Emirats wurde Kuwait von Großbritannien willkürlich gegründet. Der Irak versuchte vergeblich, die Aufnahme in die UNO und in die Arabische Liga zu verhindern. Die Eroberung Kuwaits begann am 2. August 1990, und am 28. August wurde Kuwait durch den Irak annektiert. Mit Kuwait wäre aber der Irak Regionalmacht geworden, und das ging nicht!
Acht Jahre lang, 1980 bis 1988, schlugen sich Iraker und Iraner gegenseitig die Köpfe ein, ohne UN-Resolution. Der Krieg endete nach hohen menschlichen und wirtschaftlichen Verlusten auf beiden Seiten ohne Sieger. Danach stand Saddam Hussein verschuldet da, ohne iranische Ölfelder. Die USA stellten die Rechnung für die verbrauchten Waffen, und Saddam konnte nicht zahlen. Da kam ihm die Idee, die kuwaitischen Ölfelder zu besetzen, weil die Iraker das Territorium Kuwait für ihre Provinz Basra halten. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Kuwait zur Provinz Basra gehört, einer Verwaltungseinheit innerhalb des Osmanischen Reiches. Die südliche Provinz Basra blieb Kolonie von Großbritannien bis 1961. Nach der Unabhängigkeit des Emirats wurde Kuwait von Großbritannien willkürlich gegründet. Der Irak versuchte vergeblich, die Aufnahme in die UNO und in die Arabische Liga zu verhindern. Die Eroberung Kuwaits begann am 2. August 1990, und am 28. August wurde Kuwait durch den Irak annektiert. Mit Kuwait wäre aber der Irak Regionalmacht geworden, und das ging nicht!