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Leserbrief zum Artikel Monopolbildung in der EU: Krisenpolitik für die Großen vom 26.06.2020:

Auf Rat der Jugend hören

Nächste Woche, wenn der Bundestag über das Konjunkturpaket abstimmt, wird die Zukunft aller Generationen nach Covid-19 neu bestimmt. So gut es ist, dass die Bundesregierung alles daran setzt, die Verbreitung und Auswirkungen des Coronavirus einzudämmen, so problematisch ist es, dass ihre Rettungsmaßnahmen für Corona andere Krisen zu verschärfen drohen. Die Zeit drängt, um das Schlimmste zu verhindern und die Krise als Chance für notwendige Veränderungen zu nutzen. Nun beobachten wir allerdings, wie die Bundesregierung diese Chance verstreichen lässt. Mit Blick auf das Konjunkturpaket müssen wir sagen: Wir können und werden diese Entscheidungen nicht akzeptieren. Das primäre Ziel eines solchen Pakets ist es, möglichst schnell den alten wirtschaftlichen Normalzustand herzustellen. Für die Zukunft der jungen Generationen wird aber bei diesen Entscheidungen nichts getan. Dabei befinden wir uns in einer anderen, viel größeren Krise – der Klimakrise! Und die Zeit läuft ab, um diese noch abzuwehren. Denn sie wird noch in unserer Lebenszeit jedes menschliche Wirtschaften unmöglich machen, wenn wir sie nicht endlich angehen. Bisher ist die Stimme der Jungen scheinbar nicht zu denen durchgedrungen, die die Entscheidungen treffen. Die aktuelle Politik und das Konjunkturpaket ignorieren weiterhin die sozialen, ökologischen und humanitären Missstände und Katastrophen, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Frau Merkel hat sich im Zuge der Verhandlungen mit vielen Interessenvertretungen getroffen, größtenteils allerdings nur mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft und der Konzerne. Es ist höchste Zeit, dass sie endlich auch mit Akteurinnen und Akteuren spricht, die eine gerechte Zukunft für alle Generationen fordern. Denn hierfür gibt es Lösungen. Der Jugendrat der Generationenstiftung, der sich für eine generationengerechte Welt einsetzt, hat am 28. Mai einen Rettungsschirm für alle Generationen aufgespannt. Dieser beinhaltet vier Forderungen, die aus dem Konjunkturpaket ein Zukunftspaket machen (generationenrettungsschirm.de). Frau Merkel hat in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sie in wichtigen Situationen, Entscheidungen auch kurzfristig noch ändert. Deswegen appelliere ich an unsere Bundeskanzlerin: Sie muss sich, bevor das Konjunkturpaket im Bundestag verabschiedet wird, mit dem Jugendrat der Generationenstiftung treffen, ihm zuhören und seine Forderungen nach Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit kennen und berücksichtigen.
Nora Schütz, Jugendrat der Generationenstiftung
Veröffentlicht in der jungen Welt am 27.06.2020.
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