Leserbrief zum Artikel »Defender 2020«: USA setzen Transporte aus
vom 14.03.2020:
Nobelpreis für Virus
Merkel hat gerade verkündet, man solle soziale Kontakte meiden. Klar, denn soziale Kontakte unter uns »Normalbürgern« sind immer gefährlich für den Kapitalismus. Wer weiß, was man da aushecken kann! Kriegsspiele mit 35.000 Berufskillern an der Grenze zu Russland als sozialer Massenkontakt von einem Haufen Verrückter offenbar nicht. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Einem Virus ist es egal, ob jemand eine Uniform trägt und in einem Panzer sitzt oder ob er Fußball spielt und Fahrrad fährt. Er ist nur ein Virus, was ihn mir in seiner Neutralität liebenswerter macht als Kriegstreiber à la Trump oder Merkel. Und wer weiß: Vielleicht werden wir eines Tages in Geschichtsbüchern lesen, dass anno 2020 eine geplante Vorbereitung für einen Dritten Weltkrieg durch einen Virus zum Stillstand kam, was eine kleine Fußnote darstellte hin zu einer politischen Entwicklung, die letztendlich die Welt veränderte und den Untergang der Menschheit in letzter Minute verhinderte. Das entlastet uns natürlich nicht davon, für den Frieden auf Demonstrationen und Blockaden zu streiten, denn was da mit »Defender2020« in Gang gesetzt wird, wird am Ende weit mehr Menschen töten, als es jeder Virus je könnte. Wenn der Coronavirus dieses Kriegsmanöver stoppt oder wenigstens in seiner Wirkung abmindert, hat er auf jeden Fall mehr für den Frieden geleistet als Trump, Merkel und Co. in ihrem ganzen Leben. Und daher würde ich in diesem Falle, falls er denn eintritt und wohl wissend, dass er es dann eher verdient hätte als die EU oder ein Barack Obama, nicht ein bisschen davor zurückschrecken, den Coronavirus für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen.