Gegründet 1947 Sa. / So., 27. / 28. April 2024, Nr. 99
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Linke Strategiediskussionen: Illusionäre Ignoranz vom 27.02.2020:

Illusionäre oder ignorante Arroganz?

Den mit »Illusionäre Ignoranz« überschriebenen Artikel würde ich am liebsten mit bzw. als ignorante(r) Arroganz abtun. Leider ist es damit nicht getan. Zum Glück wird Marx vom Autor nicht in Anspruch genommen, Lenin kommt genau einmal vor. Dunkel kann ich mich erinnern, dass selbiger auch von einer Arbeiteraristokratie gesprochen und sich über deutschen Arbeiter lustig gemacht hat, die eine Bahnsteigkarte kauften, um einen Bahnhof stürmen zu dürfen. Genau das ist heute das Problem: Ein Arbeiter weiß nicht, was ein Bahnhof ist, und wenn er ihn stürmen wollte, fände er keine App, mittels derer er eine Bahnsteigkarte kaufen könnte. Dies zur geistigen Erbauung: »Allerdings muss sich die Darstellungsweise formell von der Forschungsweise unterscheiden. Die Forschung hat den Stoff sich im Detail anzueignen, seine verschiednen Entwicklungsformen zu analysiren und deren inneres Band aufzuspüren. Erst nachdem diese Arbeit vollbracht, kann die wirkliche Bewegung entsprechend dargestellt werden. Gelingt dies und spiegelt sich nun das Leben des Stoffs ideell wieder, so mag es aussehn, als habe man es mit einer Konstruktion a priori zu thun.«
(Marx Engels Werke, Band 23, Dietz-Verlag Berlin, 1970, Seite 27, Nachwort zur zweiten Auflage)
Heinrich Hopfmüller
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Es gibt Klassen und Klassenkampf – und der ist nötiger denn je!

    Seppmann hat in vielem recht. Aber von Kipping, Brie und Klein auf Die Linke insgesamt zu schließen, ist so nicht statthaft. Auch wenn Katja Kipping Hardts und Negris Thesen für bedenkenswert und rich...
    Frank Rehberg, Gründungsmitglied der WASG und Die Linke München
  • Dann kamen die Geier

    Werner Seppmans Bemühen, die Linkspartei in ihren letzten Zügen zu porträtieren, ist nicht zu übersehen. Es war nicht umsonst: dem Portrait ist zuzustimmen, ihre Agonie tritt deutlich hervor. Wie lang...
    W. R. Gettél
  • Neuaufguss der SPD

    Ich denke, daß Werner Seppmann im Grundsätzlichen irrt: Die Linkspartei ist schon lange keine sozialistische Partei mehr, wenn sie das je gewesen sein sollte. Im wesentlichen handelt es sich um einen ...
    Thomas Nippe, Hamburg
  • Klassenpolitik statt Identitätspolitik

    Im Gegensatz zur Linkspartei, die den Kapitalismus mittels Identitätspolitik »domestizieren« möchte, hat die DKP nicht »Abschied von der Arbeiterklasse« genommen: Zum Zweck der Verankerung in der Arbe...
    Franz Anger