Leserbrief zum Artikel Psychologie: Verdrängter Klassiker
vom 21.02.2020:
Schlechte Voraussetzungen
Eine emanzipatorische Linke ist gut beraten, Solidarität, Fairness, Freiheit und Gleichheit zu propagieren. Schlecht beraten ist sie allerdings, an das Gute, Soziale im Menschen schlechthin zu glauben. Leicht zynisch könnte man formulieren, dass, wer nichts weiß, alles glauben muss (so der Titel eines Buches der »Science Busters«, darin findet man auch eine Antwort auf die Frage, ob beten tödlich sein könne). Insofern sei der emanzipatorischen Linken neben der Lektüre von Reichs Klassiker eine Analyse empfohlen, in der unter anderem nachgeschaut wird, wie »der Mensch« z. B. in Deutschland in Klassen gruppiert werden kann und bei welchen Gruppen das Gute und Soziale nicht gutgläubig vorausgesetzt werden sollte. Spontan fallen mir nicht nur Gruppierungen von Mitgliedern des Thüringischen Landtags ein.