junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Dienstag, 30. April 2024, Nr. 101
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Weitere Preiserhöhungen für Strom angekündigt vom 03.02.2020:

Arme Konzerne

Besonders auffällig, aber wenig verwunderlich treibt eine Preiserhöhung die nächste überall dort, wo öffenliche Güter und Leistungen den Märkten »anvertraut« wurden, wo Konzerne und Staat sich in die Profitmacherei teilen, der Staat sozusagen den Märkten gehorcht, wie vor Jahren Merkel und Ackermann als Weisheit von sich gaben. Seither sprudeln Profite bei Energiekonzernen, Post, Bahn, Gesundheit, Pharmaindustrie, Pflege, Wohnen u. a. Damit gehen unweigerlich Preisentwicklung und staatliche Subventionierungen/Förderungen als eine Methode der Profitsicherung einher. Fast könnte schon an eine Plankommission kapitalistischer Marktpreise geglaubt werden, die im Hintergrund Planwirtschaft macht. Nur eben nicht unbedingt zum Wohle der Bevölkerung. Verstehen wir also auch Seehofer mit seiner scheinbaren Einsicht nicht falsch, wenn er den Markt nicht mehr neoliberalen Regeln überlassen will. Der Mann weiß noch, wovon er redet und wie er staatliche Regulierung in wessen Interesse versteht. Leider funktioniert das üble Tun der Konzerne in Einheit mit dem Staat immer noch so gut, dass die Bevölkerung den ewigen Schwindel und Betrug glaubt, gar Verständnis für die verarmenden Konzerne hat. Bei dieser Einsicht im Volke kann über alles laut nachgedacht werden und mit Preisen und Steuern uns weisgemacht werden, Lebensmittel müssten für die Landwirte teurer werden, Energie wegen stetig steigender undurchsichtiger Kosten, wie bei Bahn und Post nicht anders. Die Probleme um Klima und Umwelt werden ähnlich gelöst werden, das heißt zum Nutzen der Profiteure, zur Last der Bevölkerung, nur nie für Gesellschaft, Natur, Umwelt und Wohlstand des Volkes. Bei der unendlichen Ahnungslosigkeit zu Lohn, Preis, Profit, da lässt sich bis heute der abenteuerlichste Betrug glaubhaft machen.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 07.02.2020.