Leserbrief zum Artikel Kambodscha: Prozess in Kambodscha
vom 16.01.2020:
Keine linke Berichterstattung
Dass ich die jW regelmäßig im Internet und damit frei verfügbar lesen kann, finde ich sehr gut. Denn bei einigen Korrespondenten erschließt sich mir auch sofort, dass sie eine Alternative zum bürgerlichen Mainstream darstellen. Neben Theo Wenzke – dass Ihr regelmäßig GS-Artikel in Auszügen publiziert, finde ich super – denke ich dabei an Reinhard Lauterbach und seine Berichte. Wo mir der Bezug zur linken Perspektive aber nicht nur fehlt, sondern wo ich auch keinen Unterschied zu FAZ, SZ o. ä. sehen kann, sind die Berichte von Thomas Berger über Kambodscha. So auch wieder der heutige Artikel, der die fehlende Opposition im Kambodscha anprangert. (Dass mir besonders dieser Autor ein- und auffällt, liegt sicher daran, dass ich mit einer Kambodschanerin verheiratet bin und sie sich – und mich – über die politischen Vorgänge und Veränderungen im Land täglich informiert und dadurch über ein politisches Wissen und Kenntnisse verfügt, aus denen sich ganz andere »linke« Berichte erstellen ließen.) Da ich mich schon zweimal verwundernd über die TB-Kambodscha-Artikel geäußert habe, nun mal meine Frage an die Redaktion: Was meint die Redaktion, was ist z. B. an dem letzten Kambodscha-Artikel eine speziell »linke« Nachricht?
Veröffentlicht in der jungen Welt am 17.01.2020.