Leserbrief zum Artikel Rechte Linksjugend: NATO-Linie mit links
vom 05.12.2019:
Konsequenz der Prinzipienlosigkeit
Junge Generationen sind in die Linkspartei hineingewachsen, wirken in der Parteijugend und können kaum anderes Verständnis widerspiegeln, als es in der Partei entwickelt ist. Woher soll Geschichtsverständnis bei der Linksjugend kommen, wenn es nicht in und von erfahrenen Teilen der Partei kommt, wenn Bildungsarbeit nicht stattfindet? Wie soll anderes herauskommen, als was sich bei Leipzigs »rechter« Linksjugend als feindbildgeprägte Friedenspolitik ausdrückt? Es spiegeln sich darin nur die über Jahrzehnte gemachten Verbeugungen, Entschuldigungen, Distanzierungen zur Vergangenheit, der Kriminalisierung der Politik von DDR und Sowjetunion, die prinzipienlose Anpassung. Das geht einher mit weitgehender Entsorgung des Klassenverständnisses wie -kampfes, gesicherten Geschichtsbewusstseins, Leugnung des Wesens von Kapitalismus und Imperialismus bis zur Übernahme der Feindbilder, wie sie die bürgerliche Ideologie in die Köpfe bringt. Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken. Wir begegnen vielfach links oder antirassistisch wirkenden Organisationen und Gruppen, deren Hauptfeindschaft gegen die DDR und die Sowjetunion, Russland und den Antifaschismus gerichtet ist. Zu alledem ist die Fähigkeit verlorengegangen, die aggressivsten und traditionell-historisch militantesten kriegstreiberischen Kräfte zu erkennen. Das wird noch unverständlicher, wenn jeder sehen kann, wer wen bedroht, wovon die größte Bedrohung ausgeht und wer die Provokation gegen Russland, China und alle nicht unterwürfigen Staaten beständig weiter steigert.