Leserbrief zum Artikel Sozialstaat: Die Würde des Menschen ist antastbar
vom 15.11.2019:
Götter in Roben und Talaren
Wie die die Menschenwürde eklatant verletzenden und die nackte Existenz gefährdenden »Sanktionen« in ihrer Wirkung geeignet sein sollen, die vom Gesetzgeber geforderte »Mitwirkungspflicht« des/der Betroffenen zu erhöhen, erschließt sich mir in keiner Weise. Meint das Gericht etwa allen Ernstes, dass fehlendes Geld für Bewerbungsunterlagen, Porto, Fahrtkosten, Friseur, Kleidung etc. und ein chronisch knurrender Magen sowie ein durch die finanziellen Kürzungen bedingter noch größerer Zeitaufwand zum Sammeln von nun noch mehr Leergut die Motivation zu heben sowie die Vermittlungschancen zu verbessern geeignet seien? Was für ein Menschenbild herrscht eigentlich unter diesen »Göttern« in den Roben und Talaren?