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Leserbrief zum Artikel Porträt: Politstreber des Tages: Stefan Liebich vom 02.10.2019:

Hegemoniale Überheblichkeit

Während den einen oder anderen Normalsterblichen unter uns schon mal Zweifel überkommen, was denn für ihn/sie nun gut oder besser sei, scheint ein Mister »Beliebich« von solcherlei inneren Irritationen gänzlich frei zu sein, weiß er doch sogar, was für circa 1,4 Milliarden Chinesen das Beste wäre, wenn sie doch nur endlich bereit wären, seinen abendländischen Weisheiten zu folgen.
Aber wie bereits im 17. Jahrhundert der Versuch der Jesuiten, die Chinesen mit Weihrauch einzulullen und zu missionieren, kläglich scheiterte und selbst die Opiumkriege Großbritanniens (später auch Frankreichs) gegen das Reich der Mitte im 19. Jahrhundert sowie die brutale Niederschlagung des sogenannten Boxeraufstandes um die 19./20. Jahrhundertwende keine nachhaltige Unterwerfung Chinas unter die imperialistische Arroganz und Begehrlichkeiten des Westen bewirkten, dürften wohl auch die perfiden außenpolitischen Sticheleien von transatlantischen Politmarionetten à la Liebich oder Röttgen die Chinesen nicht von ihrem eigenen Kurs abbringen.
Statt dessen sollte der Westen vielleicht mal wieder darüber nachdenken, was er eventuell von China lernen könnte. So fanden z. B. schon im Jahre 1693 in Berlin auf Anordnung des »Großen Kurfürsten« die ersten europäischen schriftlichen und mündlichen Beamtenprüfungen nach konfuzianischem Vorbild statt, und bereits ab 1791 führte auch Frankreich analoge Examina für Beamte ein. Eine solche Praxis wäre sicherlich auch ein erheblicher geistiger Zugewinn für unser Land und würde der Bevölkerung gewiss eine Menge substanzloses Politikergelaber sowie peinliches Profilierungsgehabe ersparen.
Reinhard Hopp
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