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Leserbrief zum Artikel Porträt: Politstreber des Tages: Stefan Liebich vom 02.10.2019:

Blind und angepasst

Stefan Liebich – nur Politstreber? Liebich und sein Verständnis von linker Politik oder gar Außenpolitik ist noch nicht durchgängig Niveau und Anspruch der Linkspartei. Er gehört aber zu den tonangebenden Linken, und das wirft die Frage immer zwingender auf: Wo und was ist noch links, was in Opposition zum kapitalistischem System, und welche internationalen Entwicklungen, Leistungen und Beispiele sind einem solchen Linken-Politiker noch nennenswert hinsichtlich der Bewwahrung des Friedens und einer Zusammenarbeit mit Ländern Afrikas und Lateinamerikas? Ist die Leistung, 800 Millionen Chinesen aus Armut zu bringen und allein damit überhaupt 70 Prozent des Zieles der UN zu erreichen bei Armutsbekämpfung, so ein undemokratisches, nicht empfehlenswertes Ergebnis für Herrn Liebich? Es erübrigen sich alle Worte. Wie weit sind Wertungen dieser Art entfernt von Kommentaren auf T-online zu China, die an Hass und Hetze nichts offen lassen und in der Aussage gipfeln: »Die Partei befiehlt, das Volk folgt.« Den Vergleich zur Naziherrschaft nahelegend, wird dort klar gemacht, wie diktatorisch, undemokratisch, militant China sei. Das muss man erst mal so schlußfolgern. Liebich ist auf Linie, blind für alles Unmenschliche im eigenen Land, eine Demokratie, die nur noch Farce ist, gleichgültig gegenüber massenhaftem Tod im Mittelmeer mit aktiver deutscher Hilfe, blind gegenüber Armut, sozialen Nöten vieler hier im Lande und angepasst für jede Regierung, die gebraucht wird.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 03.10.2019.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Zeichen nicht erkannt

    Man kann es kurz machen: Hatte die SED 1989 auch nicht die Zeichen der Zeit erkannt, so ist Liebich tief in dieser Tradition. Er hätte eher die Seiten wechseln sollen! Deutschland wird in den 2020ern ...
    Achim Lippmann
  • Hegemoniale Überheblichkeit

    Während den einen oder anderen Normalsterblichen unter uns schon mal Zweifel überkommen, was denn für ihn/sie nun gut oder besser sei, scheint ein Mister »Beliebich« von solcherlei inneren Irritatione...
    Reinhard Hopp